4 Säulen Modell
Die Geschicht von Christel M.
Wir sind STOLZ
Christel M. arbeitet seit über 40 Jahren in der Justiz Baden-Württemberg. Sie hat die Ausbildung im mittleren Justizdienst absolviert. Im Laufe ihrer Dienstzeit hat sie einige Veränderungen in der Justiz mitgemacht. Nie hat sich jemand dafür interessiert, ob sie diese Veränderungen für gut heißt. Schließlich ist sie Praktikerin und kann gut beurteilen, was sie für sinnvoll hält und was nicht. Alle Veränderungen kamen immer von oben.
Christel M. ist nach 40 Jahren Dienst in der Besoldungsgruppe A9 angekommen. Keine Chance auf die Zulage. Keine Chance eine höhere Pension zu bekommen. Immerhin hat sie bei jeder Reform zu den üblichen 105 Prozent Arbeitsleistung noch eine Schippe draufgelegt und dazu beigetragen, dass der Laden nicht absäuft. Gedankt, gedankt wurde ihr das nie. Bisweilen wäre es ein Wunder gewesen, hätte ihr wenigstens irgendjemand einmal „Danke“ gesagt. Wertschätzung kommt halt weder im Grundgesetz noch in irgendeinem weiteren Gesetzestext vor. Es muss für Führungskräfte ein Fremdwort sein.
20 Jahre ohne Beförderung
Bisweilen ist sie nur noch frustriert. Sie hat einen Dienstposten, der nicht mit A 9 Zulage bewertet ist. Sie macht aktuell seit über 15 Jahren Dienst in A 9 und hat bis zur Pension noch fünf Jahre vor sich. Welch düstere Feststellung, dass sie zu Beginn ihrer Pension feststellen wird, dass sie 20 (!) Jahre ihr Bestes gegeben und nie eine finanzielle Verbesserung mehr erfahren durfte.
Frustration und Resignation
Als Christel in einem tiefen Tal der Frustration und Resignation keinen Ausweg mehr sah, als der Justiz den Rücken zu kehren – bei allen finanziellen Nachteilen – ist sie durch Zufall auf ihren Kollegen Reinhard R. aufmerksam geworden. Er ist im Bezirkspersonalrat beim Oberlandesgericht Karlsruhe Sachbearbeiter für den mittleren Dienst und in Personalunion die Bezirksvertrauensperson für schwerbehinderte Mitarbeiter*innen des nichtrichterlichen Bereichs. Sie bat ihn um ein persönliches Gespräch. Kurzum haben Sie sich verabredet und nach Dienstschluss in einem Café getroffen. Christel fand in Ringwald einen geduldigen und aufmerksamen Zuhörer. Sie wusste nicht, dass sie mit Ringwald auch den Landesvorsitzenden der DJG-BW vor sich hatte. Ringwald zeigte Verständnis für die Situation der Kollegin.
Als er ihr vom 4-Säulen-Modell erzählte und dass dieser großartige Erfolg einzig dem BBW-Beamtenbund Tarifunion mit seinen Fachgewerkschaften zu denen auch die DJG-BW gehört, zu verdanken ist, machte sie sprachlos. Vor allem, dass die Gewerkschaften mehrere zehntausend Euro für das „Färber-Gutachten“ zur Verfügung gestellt haben. Dieses Gutachten bestätigte, was viele Gewerkschafter ahnten: die Besoldung der Beamtinnen und Beamten in Baden-Württemberg, besonders im mittleren Dienst, ist schon lange nicht mehr verfassungsgemäß. Jetzt zum 01.12.2022 ernten tausende von mittleren Beamtinnen und Beamte die Früchte: sie werden kraft Gesetzes um eine Besoldungsstufe angehoben. Damit kommt Kollegin Christel in den Genuss ihrer A 10 und diese ist sofort ruhegehaltsfähig.
Ohne Gewerkschaft kein 4 Säulen Modell
Ringwald machte der Kollegin gegenüber verständlich, dass es ohne Gewerkschaften viele Errungenschaften, die heute Arbeitnehmer und Beamte für selbstverständlich halten, gar nicht gäbe. Damit ist klar, dass Noch-Nicht-Mitglieder, die oft argumentieren „Warum soll ich in die Gewerkschaft, ich krieg die Ergebnisse sowieso!“ einem Trugschluss erliegen. Denn ohne Mitglieder keine Gewerkschaft und ohne Gewerkschaft sieht kein Arbeitgeber die Notwendigkeit, seinen Mitarbeitern was Gutes zu tun.
Christel wurde am gleichen Tag noch Mitglied in der DJG-BW. Ihr war nicht bewusst, dass die DJG-BW so aktiv ist und maßgeblich dazu beigetragen hat, dass das 4-Säulen-Modell deutlich spürbare finanzielle Verbesserungen für mittlere Beamte bringt. In der aktiven Zeit und für die spätere Pension.
Christel ist stolz, die DJG-BW künftig mit ihrer Mitgliedschaft zu unterstützen. Wer weiß, welche Erfolge sich noch einstellen. Je mehr Kolleginnen und Kollegen Mitglied in der DJG-BW werden, desto schlagkräftiger kann die DJG-BW ihren Forderungen Nachdruck verleihen.